Gemeinsam Wildscheuchen basteln

Münchner Merkur 10.05.2017, Anton Renner

Dorfen – Kinder für Umweltthemen zu sensibilisieren und zu begeistern, das ist ein Ziel des Programms „Natur.Vielfalt.Isental“. Die Projektbetreuerinnen der Wildland-Stiftung Bayern, Anja Thole und Gabi Starzer, besuchten jetzt gemeinsam mit der Jägersfamilie Franz und Agnes Streibl den Kindergarten Pfiffikus.

Die Kinder erfuhren durch Jäger Streibl vieles über das Leben der Rehe. Etwa, dass jetzt im Frühjahr die Rehkitze auf die Welt kommen und von ihrer Mutter, der Rehgeiß, im hohen Gras abgelegt werden. Dadurch sollen sie vor natürlichen Feinden wie etwa dem Fuchs versteckt werden. Da aber die Rehkitze bei Gefahr nicht flüchten, sondern sich ganz dicht auf den Boden drücken, werden jedes Jahr viele Kitzlein beim Mähen der Wiesen von den großen Mähwerken schwer verletzt und kommen dadurch zu Tode.

Allerdings kann dies auch verhindert werden, wenn der Jäger in Absprache mit dem Landwirt einen Tag vor der Mahd sogenannte Wildscheuchen in der Wiese aufstellt. Streibl erzählte, dass diese Scheuchen die Rehgeißen beunruhigen, die ihre Kitze deshalb aus der Wiese herausführten und am nahen Waldrand ablegten. Um Kitze zu retten, durften die Vorschulkinder solche Wildscheuchen basteln, die von der Familie Streibl an Landwirte weitergegeben werden, die sie zu gegebener Zeit in den Wiesen aufstecken werden.

Anschließend zeigte Hündin Trixi, was ein Jagdhund können muss und Jäger Streibl erklärte, warum zum Beispiel das Apportieren so wichtig ist. Verschiedene Spiele rundeten den ereignisreichen Vormittag ab. Jedes Kind bekam von der Wildland-Stiftung zum Abschluss ein kleines Geschenk mit nach Hause. Die gebastelten Wildscheuchen können von Jägern und Landwirten bei Franz Streibl in Dorfen abgeholt werden.

Gemeinsam helfen: Vorschulkinder des Kindergarten Pfiffikus bastelten gemeinsam Wildscheuchen. Viel über das Leben von Rehen wurde ihnen von Projektbetreuerin Anja Thole (2. v. r.) sowie Agnes (l.) und Franz Streibl (r.) erzählt

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