Kreisjagdverband Erding bittet Autofahrer um besondere Vorsicht wegen Wildwechsel

Ein Reh kommt selten allein: Kitze mit ihren Müttern unterwegs

Autofahrer, die sich dieser Tage in den Morgen- oder Abendstunden auf Landstraßen bewegen, bittet der Kreisjagdverband (KJV) Erding um besondere Vorsicht. „Die Rehkitze, die Ende Mai und Anfang Juni geboren wurden, sind jetzt schon auf ersten Touren mit ihren Müttern unterwegs“, erklärt KJV Vorsitzender und Wildbiologe, Thomas Schreder. „Das Überqueren von Straßen ist dabei ein immenses Risiko für Mensch und Tier, denn während die Rehgeiß meist zügig voran läuft, kommt das Kitz manchmal deutlich versetzt hinterher.“

Wer also ein Reh auf der Straße sieht, sollte unbedingt noch mit mehreren Nachkömmlingen rechnen und extrem langsam an der Stelle vorbei fahren. Das höchste Risiko besteht dort, wo traditionelle Wildwechsel über die Straße führen. Diese sind meist mit dem Warnschild „Wildwechsel“ gekennzeichnet, so dass Autofahrer an diesen Stellen vorsorglich vom Gas gehen sollten.

Geschieht dennoch ein Unfall mit einem Reh oder einem anderen Wildtier, bittet der KJV die Autofahrer, auf jeden Fall sofort die örtliche Polizeidienststelle zu unterrichten. Diese übernimmt dann den Kontakt zum zuständigen Jäger.

Der KJV setzt sich seit Jahren mit Partnern wie dem Landesjagdverband Bayern und dem ADAC dafür ein, die Wildunfallzahlen zu senken, die derzeit bei jährlich rund 800 Stück im Landkreis liegen. Zu den Maßnahmen zählt zum Beispiel die Verbreitung sogenannter Wildwarnreflektoren, die die Jäger mit Unterstützung des Erdinger Landrats Martin Bayerstorfer, außen an den Straßenleitpfosten montieren können, und die das Wild von der Straße abschrecken. In den letzten Monaten wurden rund 3000 der blauen Reflektoren im Landkreis Erding montiert. Außerdem führte der BJV zusammen mit dem Kreisjagdverband Erding einen Kurs durch, um Jäger dafür zu schulen, bei größeren Gesellschaftsjagden selbst Warnschilder auf Straßen aufstellen zu dürfen.

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