Achtung! Liebestolle Rehe machen Straßen unsicher
Jäger warnen vor erhöhter Unfallgefahr
Wenn Rehe ab Mitte Juli auf Brautschau gehen, wird es gefährlich auf den Straßen: Blind vor Liebe überqueren die Tiere auch tagsüber vermehrt die Fahrbahn. Besonders auf stark befahrenen Landstraßen steigt in der Paarungszeit der Rehe bis Mitte August das Risiko eines Wildunfalls, wie der Kreisjagdverband Erding mitteilte. Autofahrer sollten deshalb entsprechend langsam fahren, um rechtzeitig bremsen zu können.
Ursache für die vermehrte Aktivität der Rehe ist ihr aufwändiges Liebeswerben. Bei der Annäherung eines Rehbockes ergreift das paarungsbereite Weibchen, die Rehgeiß, zunächst die Flucht – um ihn dann immer wieder anzulocken. Kilometerweite, durch Wald und Feld führende Verfolgungsjagden sind dabei nicht ungewöhnlich. Leider führen dies Verfolgungsjagden auch über die Straßen und die Rehe achten jetzt noch weniger auf den Verkehr.
Verkehrsteilnehmer sollten das Unfallrisiko nicht unterschätzen, wie die Statistik des Deutschen Jagdverbandes zeigt: Innerhalb des letzten Jagdjahres kollidierten deutschlandweit 225.000 Fahrzeuge mit großen Wildtieren, rund 200.000 Rehe verloren ihr Leben auf der Straße. Jährlich verletzen sich bei Wildunfällen etwa 2500 Menschen, mehrere Dutzend sterben. Allein im Landkreis Erding sind in diesem Jahr schon mehrere Hundert Unfälle registriert worden.
Als Vorsichtsmaßnahmen empfiehlt Thomas Schreder, der Vorsitzende der Erdinger Jäger: In waldreichen Gebieten sollen die Autofahrer stets aufmerksam fahren und die Straßenränder im Auge behalten. Dabei ist jetzt doppelte Vorsicht geboten, denn in der Blattzeit, der Paarungszeit der Rehe, kommt ein Reh selten alleine. Meist folgt der Rehgeiß der interessierte Bock und oft noch ein Kitz. Taucht ein Wildtier auf der Fahrbahn auf, sollte sofort abgeblendet und kontrolliert gebremst werden. Ist ein Zusammenstoß nicht zu verhindern, bleibt dem Fahrer nur die Vollbremsung übrig, wobei er das Lenkrad gerade halten soll. Gefährlich sind unkontrollierte Ausweichmanöver, da das Auto vor allem bei hoher Geschwindigkeit sehr schnell ins Schleudern gerät.
Die Jäger des Landkreises Erding hoffen mit diesen Hinweisen die Zahl der Wildunfälle in den kommenden Wochen zu vermindern und die Autofahrer vor Schaden zu bewahren.
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